Rezension | Nightsky full of Promise | Mounia Jayawanth

  515 Seiten | Berlin Night #1 |
29.10.2021 | Lyx Verlag

*Anzeige, da Rezensionsexemplar


Klappentext:
In einer Berliner Sommernacht verbringen Sydney und Luke ein paar viel zu kurze Stunden miteinander. Ihr Treffen ist ein magischer Moment, der sie für immer verändert zurücklässt. Sie sind sich sicher, dass das zwischen ihnen etwas ganz Großes werden kann - doch Luke will für ein Jahr ins Ausland gehen. Um ihren Gefühlen trotzdem eine Chance zu geben, vereinbaren sie, sich nach Lukes Rückkehr am selben Ort zu treffen. Natürlich ist Sydney zur Stelle - Luke jedoch nicht. Auch fünf Jahre später kann Sydney ihn nicht vergessen. Und dann steht Luke ihr plötzlich wieder gegenüber. Nur erinnert er sich weder an sie noch an ihr Versprechen ...


Rezension:
Ich war wirklich unheimlich gespannt auf das Buch, weil der Klappentext etwas ziemlich Geheimnisvolles und spannendes angeteasert hat, leider endete meine Begeisterung schon nach den ersten 50 Seiten. Es fällt mir wirklich super schwierig diese Rezension zu verfassen, weil das Buch für mich bedauerlicherweise ein absoluter Fehlgriff war. Ich möchte hiermit niemanden angreifen, dem das Buch gefallen hat. Es gab für mich persönlich nur so viele Kritikpunkte und Sachen, mit denen ich nicht klargekommen bin.
Angefangen bei dem Schreibstil, mit dem ich zwar an sich keine Probleme hatte, jedoch haben die vielen Star Wars Anspielungen extrem den Lesefluss gestört. Auch die Wortwahl klag für mich teilweise jugendlich und erzwungen. 
Die Protagonistin Sydney konnte bei mir gar nicht punkten, sie war durchgehend unfreundlich, unsympathisch, nervig und ihre Gedanken, sowie Gefühle konnte ich zu keinem Zeitpunkt wirklich nachvollziehen. Sie spricht bereits nach einer kurzen Begegnung mit Luke von starken Gefühlen und trauert ihm 5 Jahre hinterher nur wegen eines kurzen Moments, den die beiden gemeinsam verbracht haben?! Absolut unrealistisch und nicht nachvollziehbar. Was mich jedoch am meisten gestört hat war die Tatsache, dass die Fehlkommunikation mich extrem wütend gemacht hat, weil der ganze Konflikt des Buches komplett unnötig war. Bei dem plötzlichen Wiedersehen nach 5 Jahren hätte man alles durch ein Gespräch innerhalb von wenigen Seiten aufklären können. Es gab zwar gute Ansätze, wie feministische Aussagen, die leider durch einige Sprüche kurz darauf entwertet wurden und genau das Gegenteil von dem ursprünglichen Gedanken erzielt haben.
Luke war kein bisschen besser, obwohl er wahrscheinlich sympathisch rüberkommen sollte, hatte ich keine Verbindung zu ihm und alles kam super gespielt rüber. Allein der Fakt, dass er sich ein Fake Profil auf Instagram erstellt hat, um Sydney zu stalken, sagt viel über ihn aus. Denn obwohl sie durchgehend fies und beleidigen ihm gegenüber war, wollte er sie um jeden Preis kennenlernen und wusste nicht, wann man aufhören sollte jemandem hinterherzurennen. Was mich massiv gestört hat, waren seine sexistischen Aussagen, es war einfach nervig, dass er Sydney andauernd auf ihren Körper reduziert hat.
Anstatt endlich mal miteinander Klartext zu reden, landen die Beiden nicht nur ein Mal gemeinsam im Bett und verschieben eine normale Konversation bis zu den letzten 20 Seiten, in denen sie sich gegenseitig die Schuld zuweisen und sich wieder nicht zuhören. Es gab durchgehend keinen einzigen Dialog zwischen den beiden Protagonisten, der zur Problemlösung beigetragen hätte. Die ganze Beziehung war auf Lügen und Missverständnissen aufgebaut, die man hätte vermeiden können. Überhaupt gab es sehr wenige wirklich wichtige Interaktionen zwischen Luke und Sydney, keine Spannung, keine Gefühle, nur sexuelle Anziehung, die an vielen Stellen komplett unpassend war! Es war schade, dass es allgemein absolut keine Charakterentwicklung innerhalb des Buches gab und die Beziehung komplett oberflächlich geblieben ist.
Der Plot war ebenfalls langweilig und wenig originell, da man die beiden Protagonisten zum Großteil nur im Alltag bei der Arbeit im Café begleiten konnte. Das Ende war super vorhersehbar, viel zu schnell, plötzlich und unrealistisch.
Für mich war das Buch von vorne bis hinten eine Enttäuschung und ich war viele Male kurz davor, es abzubrechen. Leider wurde aus der tollen Grundidee nicht annähernd das rausgeholt, was sie zu bieten hatte. Ich werde definitiv nicht zu den nächsten Bänden greifen, da mir auch die Nebencharaktere nicht zugesagt haben.


Bewertung:
Fehlgriff 2/5 ✨